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Containerhaus statt bauen? Alles dazu in unserem Blog!

Immobilien & Wohnen

Containerhaus statt bauen – was ist dran am Trend?

Unter dem Motto „Containerhaus statt bauen“ macht sich ein Trend, der in den letzten Jahren aus den USA gekommen ist, immer mehr in Europa bemerkbar. Wer ein Containerhaus einer konventionellen Bauweise vorzieht, macht das aus Gründen der Kosten, Umweltfreundlichkeit, Mobilität oder einfach, weil er oder sie es schick findet. Was Sie als Einsteiger*in zu diesem Thema wissen müssen, verraten wir Ihnen in diesem Überblick.     

 

Was ist ein Containerhaus?  

Ein Containerhaus wird – wie der Name schon sagt –  ursprünglich aus alten Seefracht-Containern hergestellt, in denen zuvor Güter und Rohstoffe per Schiff, Bahn oder LKW rund um die Welt transportiert wurden. Bei der Wiederverwertung wird den ausrangierten Behältern, die aus einem Stahlgerüst mit fix verschweißten Stahlblechwänden bestehen, also eine neue Funktion als Raumelement zugedacht. Dabei muss beachtet werden, was vorher darin transportiert wurde, um mögliche Schadstoffbelastungen auszuschließen.  
 

Für welche Verwendungszwecke sich ein Containerhaus eignet

Das Containerhaus kann, wie jedes andere Haus auch, räumlich unterschiedlich genutzt werden. Der Phantasie sind dabei eigentlich keine Grenzen gesetzt. Hier ein paar Beispiele:  

  • Büro  

  • Hobbyraum  

  • Temporäres Ausweichquartier während eines Umbaus  

  • Anbau an ein Massivhaus, um den Raum zu erweitern 

   

Die Vorteile eines Containerhauses – was spricht dafür?  

Diese Frage hängt natürlich auch damit zusammen, für welchen Zweck man ein solches aufstellen will. Meistens sind die folgenden Gründe ausschlaggebend:  

  • Kosten – Im Vergleich zu einem Massivhaus ist ein Containerhaus in der Anschaffung sehr günstig, dazu zählen auch Materialien, Transport, Fundamenterrichtung etc.    

  • Schnelligkeit & Verfügbarkeit – Einen Container zu einem Wohnraum auszubauen erzeugt im Vergleich zu einem größeren Haus einen wesentlich geringeren Planungsaufwand und der Container ist als einzelnes Element rasch gekauft und an seinen Bestimmungsort transportiert. 

  • Ökologie – Da im Sinne von Upcycling ein Container für einen neuen Zweck wiederverwertet wird und weniger Rohstoffe gebraucht werden, ist diese Art des Wohnbaus viel ressourcenschonender. 

  • Mobilität –  Falls gewünscht, kann man den Standort des Containerhauses leicht wechseln, da die Container ja für den Transport entwickelt wurden.   

  • Robustheit – Die Stahlträger, aus denen ein Container zusammengesetzt ist, sorgen für eine hohe Stabilität. 
     

Wie groß ist ein Container? 

Ein Standard-Container hat eine äußere Länge von 20 Fuß (= 6 Meter) –  im Inneren sind es 5,9 m Länge und 2,35 m Breite, also ca. 13,9 m2 Fläche.   
Es gibt auch 40-Fuß-Container mit einer Außenlänge von 12,2 m und Innenmaßen von 12,03 m Länge und 2,35 m Breite – also einer Fläche von ca. 28,3 m2. Die Standard-Raumhöhe beträgt 2,39 m, es gibt aber welche mit einer Raumhöhe von 2,70 m. 

 

Containerhaus bauen: Einfach und schnell?  

Bis man sein Containerhaus fertig hat, müssen einige Schritte erfolgen. Dabei ist einiges zu beachten – von der Materialauswahl bis zu den Baugesetzen.  

 

Genehmigung – welche Vorschriften gibt es? 

Im Unterschied zu den USA, wo es für eine Ansiedlung bzw. das Aufstellen eines Hauses größere Freiheit gibt, herrschen bei uns deutlich rigorosere Bestimmungen. Wer sich also seine Wohnsituation nach dem Motto „Containerhaus statt bauen“ gestalten will, muss einiges beachten.  
In Österreich müssen Sie sich dabei an die Bauordnung halten, die im jeweiligen Bundesland gilt. Je nach Größe und Zweck kann der Bau des Containerhauses anzeige- und bewilligungspflichtig sein – in dem Fall braucht es dann ein Verfahren mittels Einreichplan. Erkundigen Sie sich also genau bei Ihrem Bauamt, Gemeindeamt oder dem zuständigen Bürgermeister nach den Vorgaben. Oft muss die Architektur auch in Farbe, Fassade und Dachform an das Ortsbild angepasst werden.  

 

Wo darf ich mein Containerhaus aufstellen? 

Zwei Bedingungen sind wichtig, wenn Sie in Ihrem Containerhaus wohnen wollen: Einerseits muss das Grundstück dem Wohnen gewidmet sein und andererseits muss es an das Straßen- und Wege-Netz sowie an das Ver- und Entsorgungsnetz angeschlossen sein. 

Was das Fundament betrifft, ist ein Containerhaus weniger aufwendig als ein Haus in Massivbauweise – Sie brauchen keine Fundamentplatte, es genügt ein Punkt- oder Streifenfundament. 

 

Selbst bauen oder Profis holen?  

Um die Kosten möglichst gering zu halten, setzen viele auf die eigene Arbeitskraft. Im Internet finden sich sogar genaue Anleitungen für den Bau eines Containerhauses, die versprechen, dass das Haus (20-Fuß-Container) in zwei Wochen fix und fertig ist und nur 6.000 bis 9.000 € kostet. Die Kosten, die man sich damit spart, alles selbst zu machen, werden allerdings durch die Mühsal der Arbeit und durch eine erhöhte Fehleranfälligkeit erkauft.  

Allgemein sollte man in einigen Punkten auf Experten setzen, um Enttäuschungen vorzubeugen. Einen Statiker oder Architekten zu Rate zu ziehen, kann – speziell, wenn man mehrere Container kombiniert – essenziell sein. Denn der Einbau von Fenstern und Türen beispielsweise verändert die Statik des Containers.   

 

Fertighauslösungen Containerhaus  

Der Trend wurde von einigen Architekten bzw. Produzenten von Fertigteilhäusern schon erkannt und in ihr Angebot aufgenommen. So bekommt man mittlerweile auch in Österreich von verschiedenen Anbietern Containerhaus-Lösungen, die schon speziell für das Wohnen konzipiert, flexibel gestaltbar und individuell anpassbar sind. Dabei handelt es sich aber in der Regel nicht mehr um gebrauchte Alt-Container, sondern um eigens gefertigte Module für den Hausbau.  

Mehr zum Thema Modulhaus finden Sie in diesem Blogbeitrag.

 

Containerhaus: Preise und Kosten 

Anschaffungskosten 

Was ein Containerhaus kostet, kann nicht pauschal beantwortet werden – das hängt von verschiedenen Faktoren ab. Fangen wir mit dem Wichtigsten an.  
Ein alter Seefracht-Container mit knapp 14 m² Nutzfläche kostet ab ca. 900 €. Wichtig dabei ist aber, dass Sie auf die CSC-Plakette achten – diese garantiert die Qualität des Containers nach verschiedenen Klassen (A und B sind zu empfehlen, der Zustand sollte „gebraucht wie neu“ sein). Der etwas höhere Preis sichert Ihnen, dass der Container nicht nach kurzer Zeit unten durchgerostet und der Traum vom Containerhaus geplatzt ist. 

Der Transport ist ein eher günstiger Preisfaktor. Was am meisten ins Gewicht fällt, ist die Ausstattung – also Dämmung, Fenster, Türen, Sanitär, Fassade, Dach etc.  

 

Betriebskosten 

Auch die Betriebskosten variieren je nachdem, für welche Ausstattung Sie sich entscheiden. Wichtig für die Beschränkung der Heiz- oder Kühlkosten ist auf jeden Fall eine gute Dämmung – ansonsten kann so ein Wohncontainer schnell zu einer Kostenfalle werden, da er sich im Sommer stark aufheizt und im Winter wenig Kälteschutz bietet. Die Energieeffizienz ist übrigens auch gesetzlich geregelt.    

 

Mobil wohnen: das Containerhaus auf Rädern  

Gegenüber normalen Immobilien ist ein Containerhaus schon von sich aus recht mobil. Zu einem wirklichen „Mobil“ kann so ein auf einem Container basierendes Tiny House oder Mikrohaus auch werden – wenn man es beispielsweise mit Rädern ausstattet.  

Je nachdem, als was der Container gilt, greifen andere Bestimmungen bzw. Zulassungen. Der Container kann entweder als Fahrzeug (wenn er fest mit einem Fahrgestell verbunden ist) oder als Ladung (wenn er ohne Werkzeug vom Fahrgestell abzunehmen ist) klassifiziert werden.  
Auch die Nutzung macht einen Unterschied für die Möglichkeiten, die man beim Aufstellen hat. Ist der Container für dauerhaftes Wohnen vorgesehen, als Wochenend- bzw. Ferienhaus oder vollständig mobil als Wohnwagen?  

 

So vermeiden Sie Fehler beim Containerhaus-Bau 

Eventuell klingt das Vorhaben „Containerhaus statt bauen“ einfacher, als es im Endeffekt ist. Denn viele machen dabei einen der folgenden typischen Fehler:

 

Fehler 1: Alles selber machen wollen 

Wer von der Planung bis zur Umsetzung alle Punkte selber erledigen will, muss schon große architektonische sowie handwerkliche Fähigkeiten haben. Außerdem laufen Sie dann Gefahr, etwas zu übersehen und im Endeffekt einen hohen Preis dafür zu zahlen. Denn ein misslungenes Containerhaus ist eine große Enttäuschung und auch ein Kostenfaktor.  
Vertrauen Sie deswegen zumindest bei den wichtigsten Punkten der Planung auf eine Expertenmeinung und auch in der Umsetzung auf eine professionelle Unterstützung

 

Fehler 2: An der falschen Stelle sparen  

Wie gesagt, es kann allein schon die Entscheidung für einen billigeren Container eine falsche sein. Denn die Qualität ist für das Gelingen des Projekts ausschlaggebend. Das gilt natürlich auch für alle anderen Materialien, die zum Einsatz kommen. Investieren Sie lieber etwas mehr in gut isolierende Fenster und effektives Dämm-Material, bevor Ihr Containerhaus zum Schwitz- oder Eiskasten wird. 

 

Fehler 3: Nicht die nötigen Behördenwege erledigen 

Auch wenn die Vorstellung romantisch klingt, sich schnell einmal einen Container in die Wiese zu stellen – ersparen Sie sich lieber den Ärger, den Sie sich einhandeln können, wenn Ihr Containerhaus nicht gesetzeskonform errichtet wurde. Wenn nicht alles von der Grundstückswidmung über die Bauordnung bis hin zur Energieeffizienz passt, kann das Projekt schneller als man denkt vor dem Richter landen.  

 

Fehler 4: Nicht genau planen 

Ein Containerhaus ist zwar kein derart großes Projekt wie ein Massivhaus – dennoch sollten Sie auf alle Eventualitäten vorbereitet sein. Lesen Sie sich gründlich in das Thema ein, holen Sie Profis zum Prozess dazu und setzen Sie sich mit allen Möglichkeiten auseinander. Für Ihr Projekt „Containerhaus statt bauen“ gilt: Gut geplant ist halb gewohnt. So kann Ihr Traum von einem Containerhaus gelingen! 

 

Containerhaus statt bauen? Unser Fazit 

Ein Containerhaus ist eine moderne, preisgünstigere und ökologischere Möglichkeit, sich Wohnraum zu gestalten, als ein Massivhaus.  
Doch trotz der scheinbaren Einfachheit eines solchen Vorhabens sollten alle Schritte gut durchdacht und fachmännisch ausgeführt werden. 

 

Projekt Promotion

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