Japanische Architektur zeichnet sich vor allem durch Innovation und platzsparende Raumaufteilung aus. Ideal also für kleine Räume! Was wir uns in Österreich von der modernen als auch traditionellen japanischen Architektur abschauen können sowie Wissenswertes rund um die Architektur aus Japan, gibt es hier.
Japanische Architekten sind vielerorts dafür bekannt, auf wenig Fläche den meisten Platz herauszuholen. Nicht selten verschmelzen Architektur und philosophische Ansätze dabei miteinander. So entwickelte der japanische Architekt Sou Fujimoto beispielsweise ein Haus, welches von Bäumen inspiriert wurde. Die einzelnen Räume werden dabei nicht durch Wände voneinander isoliert, sondern wie Äste in Bäumen auf verschiedenen Ebenen optimal genutzt. Ein japanischer Architekt der ebenfalls auf starre Wände verzichtete war der japanische Architekt Shigeru Ban, der mit seinem Projekt „Curtain House“ in den 90ern für Schlagzeilen sorgte. Weitere Mittel zur Raumvergrößerung werden in der japanischen Architektur oft durch sogenannte „Shoji“ hervorgerufen. Diese hauchdünnen Wände mit einem Holzrahmen und einer Papierbespannung lassen sich verschieben oder verschwinden bei Bedarf sogar ganz.
Die traditionelle japanische Architektur
Weitere charakteristische Merkmale für die japanische Architektur sind der Hang zum Minimalismus sowie die häufige Verwendung rechteckiger Stile. So sind Möbel innerhalb der traditionellen japanischen Architektur in einem Haus nur selten zu sehen. Hingegen wird alles in Wandschränken verstaut oder findet unter dem Fußboden Platz. Vor allem bei der traditionellen japanischen Architektur wird der Unterschied zu europäischen Architekturen deutlich: So findet man bei einem traditionellen japanischen Wohnhaus keine massiven Steinwände, sondern Schiebewände. So wird ein leichter Übergang zwischen dem Innen- und Außenraum geschaffen und soll vor allem im Sommer für ausreichende Durchlüftung sorgen. In der traditionellen japanischen Architektur finden sich außerdem häufig sehr große Dächer, die einen großen Dachüberstand besitzen und heute noch oft als ein charakteristisches Merkmal für die japanische Architektur angesehen werden. Als große Inspiration galt bis in die Gegenwart noch die Villa Katsura Rikyu in Kyoto.
Moderne japanische Architektur
Auch in modernen japanischen Wohnhäusern steht oft die Verbindung zwischen der Innen- und Außenwelt im Vordergrund. Da in überfüllten japanischen Metropolen oft nicht viel Platz für einen Garten bleibt, hat das Design-und Architektur Studio Keiji Ashizawa Design beispielsweise ein modernes Haus mit Dachgarten konzipiert, wodurch ein optimaler Kontakt zur Außenwelt innerhalb der Stadt geschaffen wurde. Innen verleihen große Glaswände dem Haus eine offene Atmosphäre und lassen immer ausreichend Licht in die einzelnen Räume. Kleine für Japan typische Innenhöfe vereinen hier japanische Tradition mit westlicher Moderne und sorgen so für ein ganz spezielles Ambiente. Für die Innengestaltung wurde auf klare Linien und schlichte Oberflächen gesetzt. Der platzsparende Effekt wird hier auch hier durch eingebaute Möbel beigetragen.
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Japanische Architektur in Österreich
Heutzutage muss man jedoch nicht mehr um die halbe Welt reisen, um in den Genuss japanischer Architektur zu kommen. Auch im europäischen Raum trifft man bereits auf einige Projekte nach japanischem Vorbild. So auch mitten in Wien: Das österreichische Architekturbüro Caramel Architekten entwarf ein Haus, das unmittelbar an die Architektur japanische Häuser erinnert. Mit einer Hausbreite von nur 5 Metern, aber einer Länge von ganzen 35 Metern zeichnet es sich durch optimale Raumnutzung aus und setzt dabei auf Reduktion sowie Stilbewusstsein. Ein weiteres Projekt japanischer Architektur schuf das Architekturbüro Dietrich | Untertrifaller Architekten ZT in Vorarlberg. Innerhalb der bergigen Landschaft zeigt sich das Haus seinen mit klaren Strukturen ummantelt von Holzstreben wie ein Teil der natürlichen Umgebung und wirkt dabei total bescheiden.