Kann ein Fenster oder eine Tür nicht innerhalb von 180 Sekunden aufgehebelt werden, geben Einbrecher in der Regel auf - das zumindest besagen die Kriminalstatistiken. Eine entsprechende Fenstersicherung kann daher helfen, einen Einbruchsversuch zu hemmen und dafür sorgen, dass es nur bei einem gescheiterten Versuch bleibt.
Gerade bei Einfamilienhäusern sind Fenster das Einstiegziel Nummer eins bei Einbrüchen. Aber auch durch Terrassentüren oder Balkontüren wird sich bei einem Einbruch gerne unbemerkt Zugang zum Haus verschafft. Heutzutage ist es jedoch kein Problem mehr diese entsprechend aufzurüsten. Neben der Sicherheitstür für Wohnungstür oder Haustür können auch die Fenster mit einer zusätzlichen Einbruchsicherung versehen werden und so den Schutz vor unbefugtes Eindringen in die eigenen vier Wände erhöhen. Ein normales (ungeschütztes) Durchschnitts-Kunststofffenster kann von geübten Dieben in nur wenigen Sekunden aufgehebelt werden und stellt daher die meist unterschätzte Schwachstelle im Haus dar. Etwa 80 Prozent der Einbrecher gelangen über die Fenster oder Fenstertüren in das Haus.
Mechanische Fenstersicherung
Bei der richtigen Einbruchsicherung empfiehlt die Polizei mechanische Schutzmaßnahmen vor den elektronischen. Dies hat den bereits genannten Grund, dass ein Einbruchsversuch bei zu langer Dauer abgebrochen wird und der Einbrecher gar nicht erst den Zugang zur Wohnung erhält. Eine Alarmanlage hingegen gibt teilweise erst dann Alarm, wenn der Einbruchsversuch erfolgreich war, das Fenster also bereits geöffnet ist und der Täter sich Zugang verschafft hat. Als Ergänzung zu einem guten mechanischen Einbruchsschutz ist eine Alarmanlage allerdings eine sehr sinnvolle Investition.
Widerstandsklassen bei der Fenstersicherung
Die Prüfnorm DIN EN 1627 für Fenster und Fenstertüren unterteilt diese in unterschiedliche Widerstandsklassen und unterscheidet zwischen sieben verschiedenen. Jede Widerstandsklasse beschreibt dabei, wie lange ein Fenster dem Einbruchsversuch eines bestimmten Einbruchstyps standhält. Dabei gilt: Je höher die Widerstandsklasse, desto sicherer die Fenster. Allerdings sind diese dann auch um einiges teurer. Bezeichnet werden sie mit der Abkürzung RC, abgeleitet von dem englischen Begriff „resistance class“. Die Stufen RC 1 bis RC 3 kommen dabei hauptsächlich in privatem Gebrauch zum Einsatz, die höheren Stufen sind alleine schon aufgrund der sehr hohen Kosten eher für den gewerblichen Bereich geeignet.
Fenster nachträglich sichern
Im Zuge einer Sanierung oder einem Neubau sollte schon im Vorfeld auf den Einbau von „einbruchssicheren“ Fenstern geachtet werden. Bei bereits bestehenden Fenstern lassen sich aber auch einige Aufrüstungsmaßnahmen nachträglich montieren.
Pilzkopfzapfen
Normale Fenster ohne eine definierte Widerstandsklasse verfügen nur über gewöhnliche Zapfen (einfacher Rollzapfen). Wird der Rollzapfen durch einen Pilzkopf getauscht, verhakt sich dieser Zapfen in einer Aussparung auf dem Fensterrahmen, die ebenfalls nachmontiert werden muss. Durch diese formschlüssige Verbindung wird dem Einbrecher dann ein Aufhebeln stark erschwert bis unmöglich gemacht. Der Pilzkopfrahmen wird idealerweise an mehreren Stellen des Fensters verbaut, je nach Größe des entsprechenden Fensters. Ein Nachrüstsatz mit den entsprechenden Schrauben kostet im Schnitt zwischen 180 und 250 Euro.
Abschließbare Fenstergriffe
Ein abschließbarer Fenstergriff sorgt dafür, dass sich das Fenster selbst dann nicht öffnen lässt, wenn die Verglasung zum Teil zerstört wurde. Für die Montage können die alten Fenstergriffe dafür meist problemlos abschraubt werden. Dazu wird die Abdeckung unterhalb des Fenstergriffs (oval) zur Seite geschoben, um an die Schrauben zu gelangen. Danach kann man den alten Griff ab- und den neuen Griff wieder anschrauben. Zusätzlich können auf der Innenseite des Fensterflügels noch Schlösser angebracht werden, um den Schutz noch weiter zu erhöhen.
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Im Hinblick auf das Budget
Nicht alle Fenster im Haus müssen zusätzlich gesichert oder nachgerüstet werden. Fenster im Erdgeschoss sowie Fenster, die von außen schlecht einsehbar sind, sind für Einbrecher ein besonders begehrtes Ziel. Diese Fenster sollten Sie also besonders sichern. Kellerfenster können beispielsweise auch durch ein Gitter zusätzlich abgesichert werden.